Jan Wellem
Justitia

Nach der Schlacht von Worringen wurde Düsseldorf im Jahre 1288 zur Stadt erhoben. Mit der Stadterhebung wurde in Düsseldorf, das bis dahin dem Hauptgericht in Kreuzberg bei Kaiserswerth unterstellt war, ein eigenes Schöffengericht errichtet. Die unabsetzbaren Schöffen wurden von den Bürgern der Stadt Düsseldorf gewählt. Die Zuständigkeit des Schöffengerichts erstreckte sich mit Ausnahme der Aburteilung schwerer Verbrechen, für die das Hauptgericht in Kreuzberg zuständig blieb, sowohl auf Zivil- als auch auf Strafsachen. Im Jahre 1371 wurde dem Düsseldorfer Schöffengericht das Privileg eines Hochgerichts verliehen und die Zuständigkeit des Schöffengerichts auf die Aburteilung schwerer Verbrechen erweitert. In den Jahren 1806 bis 1812 – während der Besetzung Düsseldorfs durch Napoleon – existierten in Düsseldorf Friedensgerichte, ein Tribunal der 1. Instanz sowie ein Appellationsgericht. Über Revisionen gegen Entscheidungen des Appellationsgerichts Düsseldorf entschied der Kassationsgerichtshof in Paris.

 

Halle2

Seit dem 08.03.2010 sind Land- und Amtsgericht Düsseldorf gemeinsam mit der Zahlstelle Düsseldorf in einem Neubau an der Werdener Straße 1 untergebracht.

 

 

 

Eingang Justizministerium

Heute gehören zum Bezirk des Landgerichts Düsseldorf die Amtsgerichte Düsseldorf, Neuss, Langenfeld und Ratingen, wobei das Amtsgericht Düsseldorf einer selbständigen Präsidialverwaltung untersteht.

Das Landgericht Düsseldorf war bis zum 05.03.2010 in einem Gebäudekomplex untergebracht, der aus mehreren zeitlich nacheinander errichteten und miteinander verbundenen Teilen besteht. Der zur Mühlenstraße gelegene Teil dieses Gebäudekomplexes mit seinen sechs mächtigen Säulen am Hauptportal wurde in der Zeit von 1913 bis 1921 errichtet und beherbergte bis 2010 das Amtsgericht Düsseldorf. Die über dem Hauptportal befindlichen drei Meter hohen Monumentalfiguren aus Granit stellten die Haupttugenden dar, die einen Richter auszeichnen sollen: die Weisheit, die Tapferkeit, die Besonnenheit und die Gerechtigkeit. Letztere wird als dominierende Tugend durch drei Frauengestalten symbolisiert. Im Jahre 1952 wurde der Mitteltrakt des Landgerichtes errichtet. Da diese Erweiterung in Anbetracht der ständig ansteigenden Verfahrenszahlen nicht ausreichend war, wurde der Gebäudekomplex um weitere Teile - insbesondere um das zur Neubrückstraße gelegene Hochhaus mit dem Haupteingang des Landgerichts – erweitert. In diesem Rahmen wurde auch die zur Ratinger Straße gelegene Renaissancefassade des 1794 bei der Beschießung Düsseldorfs durch die Franzosen zerstörten Cölestinerinnen-Klosters erneuert und mit dem Erweiterungsbau des Landgerichts verbunden. Diese Baumaßnahmen wurden im Jahre 1963 abgeschlossen.

Landgericht Kleve
Haupteingang Oberlandesgericht Düsseldorf

Im weiteren Verlauf wurde das Tribunal der 1. Instanz nach der Eingliederung des Rheinlandes in das Königreich Preußen in "Königliches Tribunal der 1. Instanz zu Düsseldorf" umbenannt. An die Stelle dieses Tribunals trat das am 01. August 1820 neu gegründete Landgericht Düsseldorf.

Bei seiner Gründung umfasste der Bezirk des Landgerichts Düsseldorf die Kreise Düsseldorf, Lennep, Solingen, Elberfeld, Krefeld, Mönchengladbach, Neuss und Grevenbroich. Im Zuge der Gründung des Landgerichts Elberfeld im Jahre 1834 gingen die Kreise Elberfeld, Lennep und Solingen dorthin über. Dem Landgericht Düsseldorf wurden im weiteren Verlauf mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes für das Deutsche Reich am 01. Oktober 1879 die Amtsgerichte Düsseldorf, Gerresheim, Grevenbroich, Gladbach, Neuss, Krefeld, Odenkirchen, Opladen, Ratingen, Viersen und Uerdingen zugeordnet. Nach der Errichtung eigener Landgerichte in den Städten Krefeld und Mönchengladbach im Jahre 1906 gehörten zum Bezirk des Landgerichts Düsseldorf nur noch die Amtsgerichte Düsseldorf, Gerresheim, Neuss, Opladen und Ratingen. Im Jahre 1945 erfolgte die Schließung des Amtsgerichts Gerresheim. Die Aufgaben dieses Gerichts wurden dem Amtsgericht Düsseldorf übertragen. Am 01. Januar 1979 wurde das Amtsgericht Langenfeld neu errichtet, das für die Städte Hilden, Langenfeld und Monheim zuständig ist und zum Bezirk des Landgerichts Düsseldorf gehört. Das Amtsgericht Leverkusen (früher Opladen) wurde zum 01. Januar 1981 im Zuge der kommunalen Neugliederung aus dem Bezirk des Landgerichts Düsseldorf ausgegliedert und dem Bezirk des Landgerichts Köln zugeordnet.